b) Infektionskrankheiten, durch Rickettsien verursacht
20. Fleckfieber (Typhus exanthematicus)
Übertragungsmodus: Perkutan oder aerogen durch den
Kot der Kleiderlaus.
Inkubationszeit: 10-14 (7-20) Tage.
Folgen: Meist rückbildungsfähige Herzmuskelschädigung,
arterielle oder venöse Thrombosen; in seltenen Fällen chronische
Nephritis; selten Restschäden am ZNS (auch Parkinsonismus),
organisch-psychische Störungen, gelegentlich auch Bluthochdruck;
Restlähmungen nach Polyneuritis; Mittelohrentzündung, gelegentlich
Innenohrschwerhörigkeit.
Manchmal erst nach vielen Jahren auftretende Spätrückfälle, teilweise mit recht leichtem Verlauf (Brill-Zinsser-Krankheit), sind auch in Deutschland wiederholt beobachtet worden.
Übertragungsmodus: Staubinfektion der über die
ganze Erde verbreiteten Coxiella burneti überwiegend durch die
Ausscheidung von Rindern, Ziegen, Schafen.
Inkubationszeit: 2-4 Wochen.
Folgen: Rippenfellverklebungen, Thrombophlebitisfolgen,
Herzmuskelschäden, subakute oder chronische Rickettsienendokarditis,
selten Orchitis.
22. Wolhynisches Fieber (Febris quintana)
Übertragungsmodus: Perkutan durch den Kot der
Kleiderlaus, vielleicht auch der Kopf- oder Filzlaus.
Inkubationszeit: 12-35 (4-60) Tage.
Folgen: Fast immer Ausheilung in einigen Wochen oder
Monaten, manchmal erst nach 4-5 Jahren. Einzelne Spätrezidive bis zu
zwei Jahrzehnten wurden beobachtet. Keine bleibenden Organschäden.
Amerikanisches Felsengebirgsfieber
Endemisches Fleckfieber
Rickettsienpocken
Südamerikanisches Fleckfieber
Tsutsugamushifieber
Zeckenbiss(fleck)fieber
In Europa nicht oder nur selten vorkommende fieberhafte Erkrankungen. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt aus Tierreservoiren durch Stich, Biss oder Ausscheidungen von Arthropoden (Läuse, Flöhe, Zecken, Milben). Alle diese Erkrankungen treten geographisch begrenzt auf und verlaufen mit Exanthemen.
Folgen: (ähnlich wie bei Flecklieber) sind nur beim Amerikanischen Felsengebirgsfieber und beim Südamerikanischen Fleckfieber beobachtet worden.